Winter Wonderland Bayerischer Wald

Winter. Urlaub. Entspannung. Wandern. Das war kurz gesagt unser Plan für 4 Tage und Nächte im frischen neuen Jahr. Den Anlass dazu gaben uns unsere sehr guten Freunde Ines und Thomas, die uns zur Hochzeit einen Gutschein für zwei Übernachtungen im Bio-Hotel „7 Sentidos“ in Bischofsmais im Bayerischen Wald schenkten. Die Vorfreude war riesig und auch im Nachhinein müssen wir einfach nochmal sagen: VIELEN VIELEN DANK!!!!

Nach 1 1/2 Jahren konnten wir das Geschenk nun endlich einlösen und fanden beide, dass der Winter perfekt wäre, da die Schneesicherheit im Bayerischen Wald ca. 3000 % höher ist als in der regnerischen Rhein-Main-Region. Also ab ins vollbepackte Auto und rein ins Wintervergnügen! Tja, denkste. Schon am Anreisetag schneite es auf dem Weg zur Destination, was prinzipiell ja super ist. Problem war eher die steile, frisch beschneite Straße von Deggendorf nach Rusel. Vor uns kämpfte sich ein fetter BMW mit Heckantrieb im Schneckentempo den Berg hinauf, mit immer wieder ausbrechendem Heck. Als es immer schlimmer wurde, blieb dieser dann mit Warnblinkanlage stehen und ich musste aus dem Stand an ihm vorbei. An der steilsten Stelle des Berges nicht einfach! An ihm vorbei kam ich gerade noch, danach begann der Angstschweiß zu fließen. Mit Traktionskontrolle am Anschlag kam ich fast nicht vorwärts und dann auch nicht in die Richtung in die ich lenkte, sondern in die andere! Nach mehrmaligen zurückrollen, wieder Gas geben und vielen Qualen, brachte ich meinen Bravo mit den wohl schlechtesten Winterreifen der Welt wieder so weit auf Fahrt, dass ich langsam aber stetig den Ruselberg erklomm. Kurz danach fuhren wir in unsere Zielortschaft Bischofsmais ein und ich hoffte inständig, dass wir das Schlimmste hinter uns hatten. Bis ich die letzten 200 Meter zu unserer Ferienanlage sah: ein steiler, nicht geräumter Berg. Frisch beschneit. Schwung holen konnte ich nicht, da ich schon in der Kurve davor in die Mauer gefahren wäre. Also wieder aus dem Stand, Traktionskontrolle diesmal aus und Vollgas. Aber auch das half nur bedingt. Meter für Meter, was mir eher wie mehrere Kilometer vorkamen, schlitterte ich den Berg nach oben. Teilweise stark nach rechts eingeschlagen fuhr ich doch immer weiter nach links. Dem zusätzlich entgegenkommenden Verkehr konnte ich nicht ausweichen und blieb zur Not einfach stehen. Die letzten Meter absolvierte ich komplett an der linken Fahrbahnseite, knapp am oder im Gräbchen und rettete uns irgendwie auf den Parkplatz. Puh – Durchatmen! Ich zitterte und war am Ende. Toller Anfang eines Entspannungsurlaubs! Für mich stand außerdem fest. Ich will das Auto bei anhaltendem Schneegestöber nicht mehr bewegen!

Ein herzlicher Empfang von unseren Gastgebern Simon und Melanie und ein warmer Tee entschädigte aber dann schon wieder ein wenig. Wie wir erfuhren landeten wir auch direkt in der Küche der „7 Sentidos“ (übersetzt sieben Sinne), aus der wir die nächsten Tage häufig leckere Speisen schlemmen durften. Nach kurzen Erklärung, wie alles von Frühstück bis Abendessen abläuft, führte uns Melanie dann zu unserer Casita.

Den ersten Blick in unsere Wellnessoase für die nächsten 4 Tage könnt ihr oben links selbst sehen. Echt ein Wahnsinn. Komplett unerwartet stand zusätzlich eine Flasche eisgekühlter, spanischer Cava auf der Kücheninsel, natürlich in Bio Qualität. Wie übrigens alles. Als zertifiziertes Bio Hotel werden nur die besten Materialien und Lebensmittel verwendet, sehr zu unserem Gefallen.

Nach den Anreisestrapazen hieß es dann entspannen und ankommen. Für den ersten Abend hatten wir auch noch ein Saunafass reserviert, welches wir mit Holz selbst heizen mussten, für uns beide eine neue aber sehr schöne Erfahrung. Bei zunächst mäßiger und im zweiten Gang deutlich höherer Hitze wurden alle schlechten Gedanken herausgeschwitzt. Zwischendurch entspannten wir in der Casita mit etwas zu Lesen (s. Bild) oder bei einer Runde Fernsehen. Kaputt vielen wir ins Bett und freuten uns schon auf den nächsten Morgen und das Frühstück. Das könnt ihr auf dem Bild sehen. Zum großen Frühstück gehörten Smoothies, selbstgemachte Aufstriche, ein Gemüseomlette, warmes Buchweizenmüsli mit warmen Birnen, eingelegte Tofustücke mediterraner Art, Gemüsesticks, ein selbstgemachter Schokoaufstrich und Marmelade, Brot, Brötchen und ein Orangensaft.
Klingt viel? Ist viel! Was wir nicht schafften, packten wir uns für die Tageswanderung ein. Alles war zudem vegan, auch die beiden Abendmenüs die wir uns gönnten. Das tut dem Geschmack aber keinen Abbruch und ist zudem sehr gesund. Insgesamt ein klasse Ernährungskonzept im „7 Sentidos“.

Die erste Wanderung ging hinauf zum Bischofsmaiser Hausberg, dem Geisskopf. Die Landschaft war schon leicht schneebedeckt, für uns schon ein Erlebnis. Die Wanderung verlief meist im Wald über Stock und Stein. Auf dem Geisskopf angekommen bestiegen wir den Aussichtsturm und genossen die tolle Aussicht auf die verschneite Landschaft. Nach einem kurzen Tee zum Aufwärmen ging es wieder bergab zur Unterkunft.

Die Bienen, an denen wir vorbeikamen hielten brav Winterruhe. Unsere Casita Nummer 4 lag am Ende der Häuschenreihe und erlaubte damit auch freie Sicht aus dem Fenster auf ein kleines Tal. Am nächsten Tag machten wir uns wieder zu Fuß auf, die Winterlandschaft zu erkunden. Von diesem Tag gibt es leider keine Bilder. Grund 1: es schneite ununterbrochen und teilweise sehr stark, sodass ich meine Kamera sowieso nur selten herausgeholt hätte. Grund 2: ich hatte meine SD-Karte in der Unterkunft vergessen und auch keine Ersatzkarte im Rucksack. Das soll mir für die Zukunft eine Lehre gewesen sein!

Dafür gibt es vom letzten Tag vor unserer Abreise Bilder. Der Tag an dem wir geplant hatten, mit Schneeschuhen den verschneiten Wald zu durchpflügen. Bei Sport They also gleich morgens ein paar Schneeschuhe für Kerstin ausgeliehen und los ging es. Eigentlich die gleiche Route zum Geisskopf wie am ersten Tag. Da es aber richtig viel geschneit hatte, war die Landschaft komplett verändert, ein echtes Wintermärchen! Nach anfänglichen Eingewöhnungsschwierigkeiten lief es auch bei Kerstin bald deutlich besser. Es schneite auch an diesem Tag fast ununterbrochen weiter. Gerade in Gipfelnähe fühlten sich die sehr kleinen Flocken bei starkem Wind wie kleine Nadeln im Gesicht an.

Trotz unserer guten und vor allem wasserdichten Ausrüstung traten wir dann einen alternativen Weg zurück ins Tal an, der uns durch weitere unberührte Wald- und Wiesenabschnitte führte. Lediglich eine Spur von weiteren Schneeschuhgängern war zu sehen.

Der Tag war einfach magisch, vor allem wenn man sonst Zuhause maximal ein paar Flocken sieht, die dann direkt auf der Asphaltwüste schmelzen und nur Matsch zurückbleibt. Bei der Rückreise Richtung Deggendorf am nächsten Tag waren die Straßen glücklicherweise geräumt und wir kamen ohne Zwischenfälle wieder Zuhause an. Uns bleiben die Tage in den „7 Sentidos“ (klicken, um auf Homepage zu gelangen) sicherlich lange, lange in bester Erinnerung. Abschließend wollen wir uns nochmal herzlichst bei Ines und Thomas für das übertrieben, krass, hammerhart GEILE Geschenk bedanken. Es hat uns wirklich viel bedeutet. Und natürlich Simon und Melanie, die uns mit ihrer freundlichen und sonnigen Erscheinung und ihren Kochkünsten den Aufenthalt zu einem Unvergesslichen gemacht haben. DANKE!

Link zu den 7 Sentidos: KLICK