Intermot 2018 – Lässt Bikerherzen höher schlagen
Schon häufiger hatte ich über Facebook oder andere Medien von der Intermot in Köln gehört. Es handelt sich dabei um die zweitgrößte internationale Motorradmesse der Welt. Ihre Bandbreite reicht von E-Bikes über Roller und natürlich Motorrädern bis zu unendlich vielen Zubehörgadgets. Zusammen mit meinem Schwippschwager und Motorradbuddy Roman ging es Samstag morgens um 7 Uhr schon ab auf die Autobahn Richtung Köln. Wir wollten pünktlich zum Einlass um 9 Uhr vor den Messehallen stehen, was auch perfekt geklappt hat. Gerade mal nach 9 Minuten war die erste Halle gefühlt schon voll. Ich habe später dann gelernt, dass mindestens dreimal so viele Personen in die Hallen passen. Los ging es direkt mal am großen Stand von Kawasaki. Natürlich muss man auf so vielen Bikes wie möglich probesitzen, wo hat man sonst mal die Möglichkeit auf 50+ Motorrädern am Tag zu schmachten?
Weiter ging es bei Ducati, DEM polarisierenden, emotionalen italienischen Motorradhersteller. Diese Farben und Formen lassen keinen kalt. Die neue Panigale V4 verkörpert Eleganz, Kraft, Dynamik. Im Außenbereich fanden über den Tag verteilt verschiedene Freestyle und MX Events statt. Es war schon beeindruckend, wie die Jungs mit ihren z.T. elektrischen Motocrossmaschinen durch die Luft segelten und teilweise nur noch mit einer Extremität Kontakt zu ihrem Bike hatten.
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In Halle 8 fanden sich besonders viele kleine chinesische und andere asiatische Zubehörhersteller. Da merkt man wohl, dass diese Länder auch auf dem großen europäischen Markt mitmischen wollen. Auch einige E-Bike Händler und Hersteller waren hier vertreten.
Halle 6 hielt die Motorradmarken Suzuki und Horex, sowie die E-Motorräder Marke Energica Motor bereit, welche ich besonders interessant fand, da diese die Bikes für die MotoE Serie (siehe Bild) in der MotoGP Serie stellen. Das Konzept scheint schon zu funktionieren, muss aber in den kommenden Jahren sicher noch weiterentwickelt werden.
Als nächstes ging es nach H9 wo uns direkt Harley-Davidson erwartete, die wir aus Mangel an Interesse schnell hinter uns ließen und Triumph Motorcycles genauer unter die Lupe nahmen. Berühmt sind hier vor allem the Naked Bikes Street und Speed Triple, sowie die Reiseenduro Tiger. Da Triumph ab nächstem Jahr die 765 ccm3 Dreizylinder Motoren für die Moto2 Klasse stellen wird, war auch hier ein Prototyp ausgestellt.
Halle 9 hatte noch einiges mehr zu bieten. Mit KTM und Honda waren zwei weitere Top-Marken vertreten. Honda war auf sehr viel Fläche aufgestellt und zeigte seine ganze Palette. Zwei stark modifizierte CB 1000 R waren der Hingucker des Standes für mich. Auffällig hier und auch bis zu diesem Zeitpunkt: Der Trend zu Retro-Bikes hat jeden Hersteller schon erfasst und es fühlt sich etwas paradox an, auf einer Messe mit Neuerscheinungen Motorräder vorzufinden, die bis auf den Glanz aussehen, als kämen sie die aus den 80ern. Nicht mein Stil, aber scheinbar ist der Markt da, wenn man die beachtliche Palette betrachtet.
Unzählige Marken, unzählige Einsatzsparten, unzählige Sondervarianten. Die müssen gefahren und getestet werden, damit der Motorradfahrer von Welt immer auf dem neuesten Stand ist! Darum kümmern sich die fleißigen Burschen von 1000PS aus Österreich. Nachdem man vermutlich schon 100erte Videos von den Jungs und Mädels gesehen hat, war es doch mal schön, alle live mit den eigenen Augen zu sehen. Wir hatten Glück und waren früh genug da, sodass wir mit Zonko ein paar Minuten schwatzten und ein Erinnerungsfoto mit Roman und Zonko knippsten. Stolz wie Bolle war der Roman danach :).
Ab ging es danach in die vorletzte Halle, nämlich die 7. Hier wurde die neue BMW R 1250 GS vorgestellt, die in Tests schon hoch gelobt wurde und wohl wieder wie warme Semmeln weg gehen wird. Diverse Ausstatter wie Givi, SW-Motech, Hepco & Becker, Barracuda etc. waren außerdem vor Ort. Einen sehr informativen Besuch hatten wir bei Cardo, deren Bluetooth Freisprecheinrichtungen wir in unseren Helmen verwenden. Immer wieder hatten wir bei den letzten Touren Probleme, stabile Verbindungen zu schließen. Ein Fachmann hat uns dann vor Ort aufgeklärt. Das sollte also bei den nächsten Gelegenheiten viel besser laufen, vor allem da ich für mich und Paul das neue Freecom 4 bestellt habe, was uns vieren dann einen Konferenzmodus ermöglichen soll. Roman holte sich außerdem noch Informationen und Angebote bei SW-Motech für einen Tankrucksack und bei Wilbers für ein neues Federbein für seine BMW R 1100 S.
Und dann war da natürlich noch Yamaha. Yamaha begleitet mich seit 2010 in Form meiner FZ6, welche ich nun aber verkaufe. Doch nicht, weil ich mit dem Motorrad fahren aufhöre (bin ja nicht bekloppt). Nein, weil bald eine neue Yamaha ein Zuhause bei mir findet. Die 2018er Tracer 900 GT mit allem was ich mir nur wünschen könnte. Ich kann es kaum mehr erwarten, aber nur noch sechs mal schlafen, dann darf ich sie endlich mein Eigen nennen und das erste Mal ausfahren!
Durch Halle 10, die Custom Halle, schlenderten wir nur mal durch, da hier wirklich hauptsächlich kranker Scheiß ausgestellt war, was häufig nicht mehr viel mit einem Motorrad zu tun hatte. Abschließend sahen wir uns noch eine Stunt Show an, die einen sprachlos zurückließ. Wahnsinn, was man mit einem Motorrad alles machen kann, so als wiege es nur so viel wie ein Fahrrad. Wheelie, Stoppie, am besten direkt hintereinander, weitere verrückte Kombinationen und rauchende Reifen waren zu sehen. Noch etwas zu Essen mitgenommen und dann war der Tag auch schon vorbei. Wir waren aber auch um 15 Uhr schon ziemlich platt von den vielen Eindrücken, den vielen Menschen und auch dem langen Stehen/Gehen.
Abschließend kann ich denke ich sagen, dass es sicherlich nicht das Letzte Mal gewesen sein soll, dass ich die Intermot besucht habe. Wenn man ein neues Bike sucht oder ein besonderes Projekt mit seinem Motorrad vor hat, lohnt sich die Messe wahrscheinlich noch deutlich mehr, da man hier gezielt aber in einer unglaublichen Auswahl aussuchen kann, was einem am besten gefällt.