Kurzurlaub im Hunsrück und am Rhein

Die Osterfeiertage gerade überstanden – da braucht man schon mal eine Auszeit 😛 Also ging es für Kerstin und mich in ihrer zweiten Ferienwoche für drei Tage in den Hunsrück und danach weitere zwei Tage zu Freunden nach Bonn. Ein Hotel mit Halbpension war schon ca. drei Wochen vorher gebucht worden, obwohl die Homepage, naja sagen wir ziemlich in die Tage gekommen, aussah. Die harten Fakten hinter der staubigen Fassade versprachen allerdings Kulinarik und Wellness. Mit Halbpension inkl. 4-Gänge Menü und Saunabereich war alles für uns bereitet. Und letztere brauchten wir auch, wegen der kühl-feuchten Witterung.

Doch der erste Eindruck sah schon sehr vielversprechend aus! Das Haus von außen mit der typischen Hunsrücker Schieferfassade und Schieferdach, innen ein urig eingerichteter Essbereich nach Tradition der Region. Die Gastgeberin war eine nette, ältere Dame, die aber quickfidel und grundehrlich war, was wir in diversen Gesprächen beim Abendessen noch reichlich erleben durften. Nachdem wir als einzige Gäste des Hauses unser schönes Zimmer mit Balkon bezogen hatten, ging es auch gleich zum ersten Ausflug zu Deutschlands längster Hängebrücke.

Mit einer maximalen Höhe von etwa 100 m und doch leichten Gucklöchern zwischen den Planken war das schon eine leichte Mutprobe für Kerstin, die sie aber mit Bravur bestand! Leider war alles um uns herum noch kahl, weshalb uns spontan eine Assoziation mit Mordor in den Kopf kam. Nach einer kurzen Wanderung durch das von der Brücke überspannte Tal machten wir uns auf den Heimweg mit freudiger Erwartung des Abendessens. Wichtig zu erwähnen ist hier noch, dass es sich um ein rein vegetarisches Menü handelte und es wird in diesem Hotel auch nichts anderes angeboten. Und was soll man sagen: ES – WAR – DER – HAMMER! Und zwar jedes der drei Abende. Mein Highlight war definitiv die Hauptspeise des zweiten Tages: Spitzkohlrouladen mit Petersolienpesto und in Gemüsebrühe gekochter Hirse. Ihr habt etwas verpasst, wenn ihr das nicht probiert habt. Das Gericht auf dem Bild unten ist übrigens unsere zweite Vorspeise, gebratene Bohnen mit Bohnenkraut auf Rucolasalat.

  

Am dritten Tag waren maximal 8 °C und Regenschauer gemeldet, weshalb wir uns für ein Freiluftmuseum entschieden haben, wo man häufig die Möglichkeit eines Unterstandes nutzen konnten. Wider der Vorhersage schien zu unserer Freude aber häufig die Sonne und Regen haben wir gar keinen abbekommen. Das Museum war wirklich schön gestaltet, mit Gebäuden aus der Mosel, Rhein und Hunsrück-Nahe Region. Das Älteste wurde Mitte des 14. Jahrhunderts gebaut: unglaublich!

    

Am Eingang war direkt ein kleiner Heilkräutergarten aufgebaut. In einem angrenzenden Insektenhotel machten es sich zwei Wildbienen schon mal für den nahenden Sommer gemütlich. Scheinbar suchen auch Bienen die Nähe, denn der Ganze Kasten war noch leer – aber genau DIESE beiden Schilfröhren mussten es sein. Ganz nach dem Motto man lernt nie aus, haben wir auch anderweitig wieder wertvolle Informationen gesammelt. Ein Dokumentationsfilm in einer originalen Töpferei zeigte die Herstellung von Ton und des Steinzeugs und verblüffte uns mal wieder, wie viel Aufwand darin steckt.

Am Tag unserer Weiterreise nach Bonn machten wir noch – auf Tipp unserer Gastgeberin – einen Zwischenstopp im Schmetterlingsgarten in Sayn bei Koblenz. Für mich war klar, dass das Makroobjektiv auf die Kamera musste. Von außen sehr unscheinbar – von innen ein Dschungel mit einer Fülle an Kanarienvögeln, Zwergwachteln und natürlich Schmetterlingen! Ab der ersten Sekunde war meine Fotografierlust geweckt und der Spiegel klackerte nur so. Ein paar dieser Schnappschüsse könnt ihr unten sehen. Wenn man unsere doch eher kleinen einheimischen Schmetterlingsarten gewohnt ist, erschrickt man sich doch mal kurz wenn ein handtellergroßer, strahlend blauer Morphofalter an einem vorbeifliegt (oder sich auf Kerstins Rucksack setzt ^^). Sicher werde ich demnächst noch ein paar weitere der Makros in das jeweilige Album packen, also schaut immer mal wieder hier rein! Damit verabschiede ich mich bis zum nächsten Blog Beitrag und wünsche euch noch eine schöne Zeit.